Freitag, 31. Oktober 2014

Ein schlechter Tag im Land der Holländer


Hallo meine Lieben,

heute war mal so gar nicht mein Tag. Ich lerne ja gerade für meine Klausur am Montag in "Research Methodology and Descriptive Statistics" - es geht um Forschung, Reliabilität von Tests, Umfragen und so weiter und so fort. Na ja und heute habe ich zum ersten Mal erlebt, dass ich eine Thema nicht verstanden habe und selbst mit Hilfe des Internets oder Bücher keine Lösung für mein Problem gefunden habe. Das war ein schreckliches Gefühl und für mich total neu. Bisher hat immer alles irgendwie geklappt und heute wusste ich kurzzeitig nicht wie es weiter gehen soll. Nachdem ich ein, zwei Tränen über dieses erschreckende Gefühl verloren hatte, habe ich mich auf mein Fahrrad geschwungen und wollte zum Supermarkt fahren, um mir Nervennahrung (Chips und Schokolade) zu holen. Schon als ich die ersten paar Male durchgetreten habe, merkte ich, dass irgendetwas nicht mit dem Rad stimmte. Ich habe aber angenommen, dass irgendwer an meiner Schaltung rumgespielt hat und die sich nun erst wieder einpendeln muss. Nun ja, kurz bevor ich den Supermarkt erreicht hatte, konnte ich gar nicht mehr durchtreten. Also bin ich abgestiegen und habe gesehen, dass die Fahrradkette total locker war. Natürlich hatte ich kein Internet und konnte meinen Vater nur über "teure" Anrufgebühren erreichen. Nachdem ich dann nach Anordnung von Papa an der Kette rumgefummelt hatte und meine Finger mittlerweile pechschwarz waren, konnte er mir auch nicht weiter helfen. Das war der Moment, in dem ich realisierte, dass ich noch nicht mal in der Lage war, mein eigenes Fahrrad zu reparieren. Das war ein weiteres schreckliches Gefühl von Machtlosigkeit. Was mir also anderes übrig, als mein Rad nach Hause zu schieben. Auf dem Heimweg habe ich immer schön nach unten geguckt, damit keiner der Passanten meine mit Tränen gefüllten Augen sah. Zuhause ging es dann mit mir ganz den Bach herunter. Ich habe meinen ganzen Frust rausgelassen und erst mal kräftig eine Runde geweint. Mama hat mir dann ganz viel Mut zugesprochen und mir ein ganz liebes Bild mit Weisheiten geschickt, die ich mir zu Herzen nehmen soll. Meine Eltern fühlten sich schon so hilflos am anderen Ende der Skypeleitung, dass sie sich fast ins Auto gesessen hätten und her gefahren wären. Aber das hätte mein Problem ja auch nicht gelöst (na gut, vielleicht das mit dem Fahrrad). Aber schließlich muss ich ja noch für die Klausur lernen und brauche dafür jede freie Minute, die ich mich nicht gerade mit Gossip Girl oder anderen Spielereien ablenke. Auf jeden Fall war das sehr lieb gemeint und auch Anna hat meine schlechte nach nur einer Textnachricht gemerkt (sehr bewundernswerte Eigenschaft). Also hat sie mir dieses super süße und aufbauende Bild geschickt (das mich natürlich noch mehr zum Weinen gebracht hat) und ein Skype-Date mit mir vereinbart, wo sie sich die Zeit genommen hat und mir diese blöde Item-Analyse erklärt hat.

Annas "Unterstützungs"-Bild

Nachdem ich dann mit dem Auto zu Lidl gefahren bin, meinen Schokoladenvorrat aufgefüllt hatte und mich mit Kalorien vollgestopft hatte, ging es mir wieder wesentlich besser und das Lernen konnte weiter gehen. Eine erfreuliche Nachricht gab es dann doch noch: Ich habe eine 8,55 in der SPSS-Aufgabe bekommen, die wir letzte Woche abgeben mussten. Und dafür, dass der Tag so mies angefangen hat, konnte ich doch ein paar Fortschritte in Sachen "Methodenlehre" machen.

Gerade gestern erst habe ich mein Fahrrad wieder fit gemacht und mein Körbchen mit Kabelbindern festgeschnallt, meine Blümchengirlanden wieder festgeknotet und die rosanen Streifen mit pinken Glitzerstreifen überklebt. -- na ja und jetzt muss ich bis Montag warten, bis ich es wieder fahren kann - denn mein liebster Schatz kommt und er wird mir als mein großer Held die Kette wieder spannen und dafür ganz viel gutes Essen zur Belohnung bekommen. 


Dienstag war ich bei Anna in Rheine und ich muss euch unbedingt noch ein Foto von der kleinen Hazel zeigen, das ich gemacht habe. Ist sie nicht unwiderstehlich?

Hazel
Bis bald,





PS: Hier muss irgendwo eine riesige Halloweenparty sein, denn ich höre den DJ und die typisch holländischen Beats bis in mein Zimmer.... Da sag ich mal: Happy Halloween!

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Ablenkung ist die beste Vorbereitung


Mein Tag braucht etwas mehr Farbe,

ein weiterer grauer, dunkler und nebeliger Tag in Holland - nichts Neues, habe ich gehört. Aber so muss man sich dann eben ein wenig Farbe ins Haus holen. Und ich habe meinen Vormittag damit verbracht mein Rezeptbuch zu gestalten. Ich habe mir bei Amazon schon ein schönes Album ausgesucht, wo ich dann die einzelnen Rezepte reinheften kann und der Termin zum Drucken am elterlichen Farblaserdrucker steht auch schon. Mama hat mir schon vor einiger Zeit viele Familienrezepte aufgeschrieben, aber Handgeschriebenes verblasst ja irgendwann und außerdem macht es einfach zu viel Spaß mit InDesign herum zu spielen. Ein paar Layouts stehen schon, Texte sind auch schon geschrieben. Jetzt muss ich die Rezepte nur mal kochen damit ich auch schöne Fotos dazu habe. Deswegen habe ich heute auch direkt eins der Rezepte gekocht: Paprikareispfanne. War ganz lecker, aber ich hätte doch noch mehr Curry an die Soße machen können.



Natürlich war diese halbtägige Aktion auch ein wunderbarer Grund mich vom Lernen abzuhalten. Am Montag ist die nächste Prüfung und ich habe gestern mit Anna schon mal einen groben Eindruck über das fiese Lernmaterial bekommen. Da ich keine richtige Technik zum Lernen habe, probiere ich immer wieder was Neues aus und dieses Mal benutze ich Lernkarten. Nachdem ich heute noch ein paar rausgeschmissen habe, sind es nun 65 an der Zahl. Noch vier Tage zu lernen - sprich ich muss jeden Tag mindestens  17 Karten schaffen. Na dann mal ran an den Speck, würde ich sagen...

Genügend Motivation sollte ich eigentlich haben, denn gestern waren schon die Noten von der Klausur von Montag online. Und da ich mich wirklich nicht gut vorbereitet gefühlt hatte, die Klausur dann aber doch ganz gut lief, bin ich mit dem Ergebnis mehr als zufrieden! Mit einer Neun als Gesamtnoten kann ich mich sehr glücklich schätzen, denn ich habe ja schon so viel schlechtes über die holländischen Noten gehört. Warten wir aber erst mal nächsten Montag ab und meine Abgabe von dem Theorieteil meiner Premasterarbeit, dann darf ich mir ein wahres Urteil erlauben.

Zur Erklärung: 10 ist die beste Note im holländischen Notensystem

Bis dann,

Montag, 27. Oktober 2014

Erste Prüfung an der Utwente - Communication Science


Hallöchen meine Lieben,

letzte Woche ist es ein bisschen ruhig auf meinem Blog gewesen und das hatte auch einen guten Grund: Meine erste Prüfung an der University of Twente. Ich hatte ja schon erzählt, dass ich 36 Theorien auswendig lernen musste. Nun ja, das ganze hat sich doch etwas (ganz viel um ehrlich zu sein) schwieriger herausgestellt als geplant. Ich war noch nie gut im Auswendiglernen. Ich bin eher ein verstehen-und-machen-Typ, halt learning by doing. Das ging hier nicht. Einfach stumpf Zeile für Zeile und bei manchen Wörtern Buchstabe für Buchstabe merken. Ich kenne auch jetzt nicht die Bedeutung zu allen Wörtern... denn zu der Masse kommt auch noch die fremde Sprache. So sehr ich Englisch liebe, aber manchmal gibt mir auch diese Sprache Kopfschmerzen und Zungenknoten. Und wie heißt dieser tolle Spruch: Geteiltes Leid ist halbes Leid! Und deswegen habe ich mir eine Lerngruppe zusammengestellt. Da schon meine fleisch-und-blut Freunde schon nicht in Holland wohnen, damit ich mit ihnen lernen kann, müssen eben meine zweitliebsten Genossen herhalten. Darf ich also vorstellen: Heffalump, Mentor mit offenem Ohr für allerlei Problemen; Waschbär, dieses schlaue Kerlchen hat mir schon im Abi die richtigen Antworten ins Ohr geflüstert; Pinguin ohne Namen, Experte aus der Praxis - lange Zeit tätig im Erlebnis-Zoo Hannover und TUI; Eule - ich brauche zumindest eine "Person" in der Runde, die dümmer ist als ich --- aber pssst!


Zu viel lernen ist auch nicht gesund und da ich ja gut im Ausreden finden bin und mich grandios ablenken kann, habe ich erst einmal meine "viele" Zeit genutzt und endlich mein geliebtes Elefanten-Hintern-Poster aufgehangen. Da ich jetzt keinen Platz mehr an meinen Wänden dafür habe, habe ich einfach für die WG entschieden, dass sie beim Kochen diesen entzückenden Hintern sehen müssen. Ich finde, dass er da sehr gut hinpasst und ich erfreue mich beim Frühstück an dem pinken Farbklecks an einem grauen Herbstmorgen.  

Heute war dann der Tag der Wahrheit: Prüfungstag! Und nicht wir schreiben unsere Examen ja nicht irgendwo, sondern in einem speziellen Gebäude, das extra für solche Gelegenheiten eingerichtet ist. Unseres heißt "Therm" - nicht zu verwechseln mit "Thermen", kein Wasser in Sicht und auch keine entspannenden Sprudeldüsen.... Das einzige Wasser ist der Angstschweiß der Studierenden, die hier zusammengepfercht (Platz für bestimmt 300) in Reih und Glied sitzen und ihre "Kreuzchen" machen. Mein Professor hat sogar während wir noch geschrieben haben, die Klausuren korrigiert, die schon abgegeben wurden. Aber nun zu meinem "na wie war die Klausur-Gefühl": Es kamen 17 anstatt die angekündigten 10 Fragen dran. Bei manchem musste man nur mit einem Wort antworten, aber ich habe aus Sicherheit mal ein bisschen mehr geschrieben und die Antwort etwas ausgeschmückt. 16 von den 36 Theorien sind abgefragt worden und bis auf eine konnte ich alle Fragen reibungslos beantworten. Bei der einen sind mir 4 von 11 Faktoren nicht eingefallen... mal sehen. Ich bin wirklich gespannt, wie die Klausur ausfällt, denn wie ich schon gehört habe und euch auch schon erzählt habe, vergeben die Holländer ihre guten Noten nicht leichtfertig. Ich werde berichten.



Zur Belohnung habe ich für meine Lerngruppe und mich ein paar leckere Sachen im Supermarkt geholt. Meine Lieblingsnachos, neue "light" Chips und ein Sixpack Radler. Dann sag ich mal Prost ;-) ich muss aufpassen, dass Heffalump nicht wieder über seinen Durst trinkt. Also bis bald!



Mittwoch, 22. Oktober 2014

Sechsunddreißig Theorien

45 Seiten "Zusammenfassung"

Hallöchen meine Lieben,

mein Tag fing heute mit der Besprechung meines Theorieteils der Premasterarbeit an. Zum Glück war ich nicht alleine und meine Teammembers waren genauso ratlos wie ich. Unser Dozent ist wirklich nett und dass er überhaupt so einen Termin angeboten hat, ist weltklasse. Na auf jeden Fall hat er unsere Denkweise völlig umgestellt und klar gestellt, was wir eigentlich machen. Denn bei jedem Treffen, dass wir als Gruppe hatten, haben wir nie so genau gewusst, was dir ja jetzt eigentlich machen und erforschen - machen wir ein Experiment oder eine Umfrage - was sind unsere Variablen? Fragen über Fragen und keiner wusste so recht die Antwort darauf. Heute haben wir also erfahren, dass wir ein experimental Design haben, was die abhängigen Variablen anhand einer Umfrage testet - da muss man ja auch erst mal drauf kommen....Und so verlief das ganze Gespräch. Jedes Mal, wenn etwas in unseren Texten nicht ganz klar war, lag es daran, dass wir selbst nicht wussten, was wir damit meinen. Und da hätte ich mir mehr Unterstützung von unserem Mentor gewünscht, der immer wusste, was wir machten und nie etwas eingeworfen hat. Nun ja und dann kamen wir auf das Thema Plagiate zu reden. Ich hatte ja schon erzählt, dass die Uni so eine Software dafür benutzt und unser Dozent hat uns dann auch freundlicherweise unsere Prozentzahlen gezeigt, die erklären, wie viel unserer Arbeit "geklaut" ist. Bei mir waren es 10%, was nicht gerade wenig ist. Wir haben uns das dann gemeinsam angeschaut und es lag lediglich daran, dass meine Forschungsfrage natürlich mit der von jemandem aus unserer Gruppe übereingestimmt hat. Außerdem hatte ich viele Quellen genommen, die anscheinend auch jemand anderes in der Vergangenheit für seine Masterarbeit genutzt hat. Deswegen hatte meine Arbeit so viele Übereinstimmungen mit anderen Werken. Da war ich erstmal beruhigt und mein Herzchen konnte sich wieder beruhigen. 

Die Anmerkungen zu meiner Arbeit


Anschließend bin ich noch in die Stadt zur Bank gefahren und endlich habe ich ein Bild von dieser interessanten Tafel gemacht. Sie zeigt an, wie viele Fahrradfahrer gerade in der Stadt unterwegs sind - heute und für das ganze Jahr. Ich glaub es war so gegen 13 Uhr und 130 sind irgendwie nicht so viele Fahrräder. Ich meine, ich hätte sonst immer eine viel höhere Zahl gesehen. Vielleicht habe ich heute einfach einen schlechten "Fahrrad-Tag" erwischt, immerhin hat es auch den ganzen Morgen geregnet und es war A***-kalt.



In meinem schlauen Holländischkursbuch habe ich den Tipp gelesen, dass ich mir Zeitschriften und Zeitungen auf holländisch durchlesen soll und als ich letzte Woche dann so an der Kasse bei Albert Heijn stand und das Cover der holländischen Cosmopolitan mit der Schauspielerin von "Gossip Girl" (die Serie, die ich ja jetzt erst angefangen habe zu gucken und zu lieben) gesehen habe, musste ich die Zeitschrift doch noch aufs Band legen. Und jetzt versuche ich immer wieder reinzuschauen und doch irgendwas zu verstehen... auf jeden Fall steht da wohl was drin über "gesund und glücklich leben" - das konnte ich bisher schon vom Titel entziffern... und um Sex geht es natürlich auch... wie in jeder Ausgabe. Das ist wohl vom Land unabhängig und in jeder Sprache gleich wichtig ;-)


Das Thema "Prüfungsphase" darf ich nicht vergessen - schließlich muss ich bis Montag meine SPSS-Aufgabe fertig machen - von den 9 Seiten Fragen, habe ich schon genau keine beantwortet. Morgen setze ich mich mit Anna in die Bibliothek und ich hoffe, dass wir dann mit einem Tag konzentrierter Arbeit damit durch sind. Denn ich muss ja auch noch 36 Kommunikationstheorien für die Klausur am Montag auswendiglernen. Drei kann ich mir bereits merken... mal sehen wie viel davon morgen noch übrig ist. Ich habe mal durchgerechnet...ich müsste jetzt also jeden Tag mindestens 10 Theorien auswendig lernen, damit ich noch eine Chance habe, die Prüfung einigermaßen zu bestehen. - Und mit "bestehen" meine ich wirklich mein höchstes Ziel. Denn Holländer vergeben gute Noten wie Geldnoten, nämlich nur sehr selten und sehr ungern. Das heißt, wenn ich eine 6 (holländisches Notensystem geht bis 10 - sehr gut), dann wäre ich schon glücklich. Dazu ist zu sagen, dass man mit einer 5,5 schon durchfällt - ich brauche also eine Punktlandung.
Ich kann mich noch an meine Abi-Abschlussklausur in Pädagogik erinnern - da mussten wir glaube ich drei oder vier Theorien lernen, im Master müssen die natürlich direkt übertreiben - lasst euch das mal auf der Zunge zergehen: Sechsunddreißig Theorien!

Na gut... ich muss noch mal ein paar Vokabeln für meinen Dutchkurs morgen wiederholen.

Gute Nacht,

Montag, 20. Oktober 2014

Das bisschen Haushalt

Hallöchen,

was man in der Prüfungsphase nicht alles macht... abwaschen, staubwischen, staubsaugen, aufräumen, umräumen, holländisch lernen.... na ihr kennt das ja.

Am Wochenende habe ich sogar mit viel Gemüse lecker gekocht und endlich meine erste Version vom ersten Teil meiner Premasterarbeit an meinen Dozenten geschickt. Am Mittwoch treffe ich mich mit ihm und dann wird er das Stück Papier wahrscheinlich vor meinen Augen in der Luft zerreißen... ich habe echt keine Ahnung, was mich da erwarten wird und wie viel ich falsch gemacht habe. Bei meiner Bachelorarbeit habe ich ganz anders gearbeitet... also hat mir das auch keinen Vorsprung verschafft. Das schönste ist ja, dass als ich meine Arbeit auf Blackboard (das ist so eine Plattform wie Moodle, nur besser) hochgeladen habe, wurde das direkt durch eine Plagiatssoftware durch geschossen. Also wenn da am Mittwoch 100% Plagiat drauf steht, dann ist mir auch nicht mehr zu helfen. Schließlich besteht so ein Theorieteil doch nun mal aus der Literatur anderer Leute... na auf jeden Fall ist mir schon etwas warm geworden, als ich das mit der Software gelesen habe. Als wäre ich eine Kriminelle.... Genauso geht es mir übrigens auch jedes Mal, wenn ich über die Grenze fahre. Nicht, dass ich Angst haben müsste, aber irgendwie ist es doch komisch so oft das Land zu wechseln. Zwei meiner Kommilitoninnen (Anna und Mery) wurden nämlich vom Zoll schon rausgefischt. Und dieses spannende Erlebnis möchte ich mir doch entgehen lassen.

Na, auf jeden Fall war ich heute in Rheine und bin bei der Gelegenheit kurz bei Anna vorbei gefahren. Sie und ihr Freund haben seit Freitag eine Katze und die musste ich mir direkt mal anschauen. Und das ist sooo eine süße ältere Dame - ganz schwarz bis auf eine weiße Stelle unterm Kinn. Streicheln lässt sie sich auch und verspielt hinter dem Laserpointer springt sie durchs ganze Wohnzimmer. Hach, der Ausflug hat sich damit echt gelohnt. Also wenn ich demnächst wieder das Bedürfnis nach TIER verspüre, brauche ich nur 50 km nach Rheine fahren und darf dann da hoffentlich so viel schmusen und spielen wie Katze aushält - übrigens, ihr Name ist Hazel (erinnert mich total an den Film/das Buch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" und deswegen ist der Name noch tausendmal schöner geworden).


Zurück zum Wesentlichen. Anstatt für meine Prüfungen zu lernen, habe ich mir heute mal das Onlineportal für meinen holländischkurs angeschaut. Dort gibt es viele Grammatikaufgaben und auch eine Rubrik "Lieder" und dort habe ich dieses Schmuckstück gefunden und konnte es euch natürlich nicht vorenthalten. Also Lautsprecher aufdrehen und genießen ;-)


Tot ziens!

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Kermis in Enschede


Goedeavond allemaal,

ik ben Sabrina en ik woon in Enschede. Ik heb een klein gesin, maar een groot familie. Okay... also ein bisschen mehr habe ich diese Woche schon in meinem Niederländischkurs gelernt. Wir (Anna, Mery und ich) mussten heute soooo sehr lachen. Die holländische Sprache ist einfach zu schön. Hier ist es keine Untat, sondern eher noch netter, wenn man auf eine Frage mit: "Ja hoor!" antwortet... wenn man da mit einem englischen Ohr hinhört, könnte man die Konversation leicht falsch verstehen. Sehr süß fanden wir auch "tussenvoegsel" (das u wird wie ü ausgesprochen und oe wir u). Das Wort beschreibt einfach das Wort zwischen dem Vor- und Nachnamen - so etwas wie "van der". Es hört sich einfach für ein deutsches Ohr total niedlich an. Aber mein Lieblingswort des Tages ist: de dierentuin - der Zoo (ui wird wie au ausgesprochen). Die wörtliche Übersetzung ist Tiergarten, so wie bei uns, aber es hört sich doch schon irgendwie wie "Tierstadt" an - einfach zauberhaft ;-)

Nach unserem lernreichen und langen Tag in der Uni, sind Anna, Philipp und ich auf die Herbstkirmes in Enschede gegangen. Das war wirklich toll. Überall standen ausgehöhlte Kürbisse und die Buden waren mit Spinnen und Spinnweben passend zu Halloween geschmückt. Was mir eigentlich gut gefallen hat, war dass es weniger Fressbuden und dafür mehr Fahrgeschäfte gab. Das kennt man ja aus Deutschland etwas anders. Ich bin zwar kein Typ, der unbedingt überall drauf gehen muss, aber zum Angucken fand ich das schon ganz nett. 


Heute war außerdem "Eurotag" - jede Fahrt nur ein Euro! Und da es so günstig war, sind wir drei ins Spiegelkabinett gegangen ... etwas wenig Spiegel und zu viel Zeugs, das von der Decke hing. Mehr als ein Euro war das auch nicht wert. Aber zumindest haben wir uns in eine Sache "reingetraut". Ich habe mich auch sehr über die Pommes gefreut, auf die ich nun schon Wochenlang warte.... Anna hat sie sogar - echt niederländisch - mit Joopiesauce gegessen. Philipp stand eher auf Pommes Spezial mit rohen Zwiebeln und einer Fleischkrokette. Etwas Süßes haben wir uns auch noch gegönnt. Die beiden zukünftigen Katzenbesitzer haben sich eine Waffel und eine Zimt-Zuckerstange mit nach Hause genommen und ich habe mich für einen Bananenbollen entschieden, der leider leckerer aussah, als er wirklich war...


Ach und noch etwas: Danke für die 6.000 Besuche innerhalb von 4 1/2 Monaten. Überwältigend, wie schnell der Zähler sich bewegt, sobald ich wieder etwas neues geschrieben habe. DANKE SCHÖN für eure Unterstützung :-) Das macht mich schon ein wenig stolz auf meinen kleinen Blog.


Bis dann,


Mittwoch, 15. Oktober 2014

Date mit Hannover



Einen wunderschönen guten Abend euch allen,

ich komme gerade von meinem Date... meinem Skype-Date. Nach 1 1/2 Monaten haben wir es doch tatsächlich mal geschafft zu skypen. Leider waren nicht alle meine Freunde aus Hannover dabei, aber Nina, Ulla und Maria haben doch die Zeit gefunden, um mit mir bei einem Glas Wein oder einer Flasche Bier ein bisschen zu quatschen. Es ist schon wieder ein paar Wochen her seit dem sie hier waren und in der Zwischenzeit ist wie immer viel passiert und ich kann zwar durch diesen Blog viel von meinem Leben erzählen, aber um auch mit dem Leben meiner Liebsten mithalten zu können, muss man dann doch ab und zu Face-to-face-kommunizieren. Es war auf jeden Fall mal wieder sehr schön und fast so wie immer... außer, dass ich als kleines Bildchen eines Handybildschirmes nur mit einem begrenzten Stimmenvolumen ausgestattet bin und mich nicht immer ganz so in die Konversation einbringen kann wie gewohnt... aber damit kann ich leben, so lange ich diese gewohnten und liebgewonnenen Gesichter sehen kann. Ich hoffe also, dass ich doch das ein oder andere Mal zu euch stoßen kann und wenn es nur in Form von einem Ebenbild meinerseits auf einem 4-Zoll Bildschirm ist. Ach und übrigens.... so macht Wein trinken viel mehr Spaß, als alleine beim Abendessen ;-) die drei Gläser reichen mir heute völlig, um gut einschlafen zu können.

Zurück zum Studentenleben: Mir ist diese Woche aufgefallen - bei meinem täglichen Besuch in der Bibliothek - dass man hier "lernen" und "studieren" doch etwas ernster nimmt, als dass ich es von Hannover gewohnt bin. Denn hier hat die Bibliothek kurz vor der Prüfungsphase (ja, es ist schon so weit) mal eben so bis Mitternacht auf. Bis Mitternacht!!!! Und wer nicht genug vom Büffeln bekommt, darf auch samstags und sonntags vorbei schauen. Nun gut, mein Lernzyklus diese Tage beschränkt sich auf 11 - 18 Uhr, aber ich habe schon bemerkt, dass mein Stammplatz neuerdings besetzt ist und dass es generell voller in der Bibliothek geworden ist. Die Holländer sind echt ein Völkchen.... hier gehört lernen zum guten Ton und das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass es hier keine Semester gibt, sondern Quartale - sprich, man muss eigentlich immer am Ball bleiben und kann nicht wie in Deutschland die ersten drei Monate des Semesters auf der faulen Haut liegen. Aber das hat natürlich auch was Gutes, schließlich studieren wir hier nicht zum Spaß, sondern um etwas für die Zukunft zu lernen und in der Regel interessiert es einen ja auch was man da in den Büchern liest.

Nun gut, genug jetzt über die böse Prüfungsphase. Ich gucke mir noch mal die holländischen Vokabeln an und freue mich auf meinen morgigen Besuch der Enscheder Kirmes mit Julien und Anna. 

Bis die Tage also,

Montag, 13. Oktober 2014

Wiedersehen mit Fabi

Mit Jive den Sonnenuntergang am Maschsee genießen

Hallo meine Lieben,

und schon wieder ist eine Woche rum. Die Zeit rast aber auch. In genau zwei Wochen schreibe ich meine erste Klausur - in Communication Science. Dafür müssen wir 36 Kommunikationstheorien auswendig lernen. Zum Glück haben Anna und ich schon fast alle zusammengefasst und wir müssen sie "nur" noch lernen. Eine Woche später haben wir dann die Klausur in Research Methodology, wo es um Forschungsdesigns und wissenschaftliches Arbeiten geht. Etwas verwirrend ist es schon, dass wir momentan schon Vorlesungen zu Themen haben, die wir erst im nächsten Quartal brauchen bzw. die erst nächstes Quartal abgefragt werden. So muss man jetzt am Ball bleiben, da es jetzt relevantes Wissen gibt, dass wir brauchen, um den Stoff im nächsten Kurs zu folgen - andererseits würde man die Zeit doch lieber nutzen, um sich auf die Klausur in diesem Quartal vorzubereiten. Alles nicht so einfach. Dazu kommen dann noch eine Aufgabe, die wir mit SPSS lösen müssen (wahrscheinlich müssen wir da verschiedene Daten analysieren, Werte herausfinden und dementsprechende Diagramme abbilden) und der erste Teil unserer Premasterarbeit muss auch fertig sein. Bis Sonntag muss ich schon mindestens 50% von der Premasterarbeit fertig haben, damit ich sie mit meinem Dozenten durchsprechen kann. Und ich habe gerade mal knapp 250 Wörter geschrieben und unsere Gruppe ist sich immer noch nicht ganz einig was die Variablen angeht.... Aber Kopf hoch... bald ist ja Weihnachten ;-)


Natürlich habe ich nicht nur Fächer, in denen wir so tolle und vielsagende Folien, wie oben zu sehen, haben, sondern in Communication Science zeigt uns unser Professor immer gerne Videos und eins wollte ich euch nicht vorenthalten. Es geht in der Kommunikationstheorie "Groupthink" um das Verhalten von Menschen in einer Gruppe. In dem Video wird gezeigt, wie eine Gruppe das Verhalten des einzelnen beeinflussen kann - einfach sehr witzig :-)


Aber nun zu meinem Wochenende: Am Freitag habe ich noch jemanden mit nach Hannover genommen. Da ich ja mit dem Auto fahre und das ganz schön aufs Geld geht - jedes Mal ungefähr 60 Euro - lohnt es sich schon, wenn ich eine Mitfahrgelegenheit anbiete. Für einen Freitagnachmittag sind wir relativ gut durch gekommen und als ich bei Fabi ankam, ließ der Geruch von frisch gebackener Pizza mir das Wasser im Mund zusammen laufen. Natürlich haben wir auch einen Großeinkauf gemacht - denn wann hat Fabi noch mal ein Auto zur Verfügung und kann seinen Getränkevorrat auffüllen. Da ist mir dann übrigens auch aufgefallen, dass meine Entdeckung, die ich im letzten Beitrag beschrieben habe, gar keine Neuheit ist. Denn diesen Brotaufstrich gibt es auch in Deutschland - zumindest bei Edeka! 


Den Abend haben wir dann auch nicht mehr viel gemacht. Wir haben uns so lange nicht gesehen gehabt, dass es einfach schön war gemeinsam auf der Couch zu liegen und den anderen neben sich zu spüren. Samstag früh bin ich zum Einwohnermeldeamt in Hannover gefahren, weil ich mich noch ummelden musste. Schließlich habe ich ja nun meinen Hauptwohnsitz wieder bei meinen Eltern. Der (nicht ganz so) nette Herr im Amt hat mir dann leider erklärt, dass man seinen Hauptwohnsitz nicht abmelden kann und das ich zum Ummelden doch bitte nach Langerwehe fahren soll. Na super, jetzt darf ich noch mal 60 Euro für Sprit ausgeben, obwohl ich als Studentin wohl doch besseres mit dem Geld anstellen könnte. Na gut... nach dem tollen Erlebnis am Morgen bin ich wieder zurück zu Fabi in die Wohnung und habe mich meinen Statistikbüchern gewidmet. Abends sind wir dann zum Maschsee gelaufen und haben ganz klassisch eine Flasche Sekt am Ufer getrunken und den Sonnenuntergang beobachtet. Hach.... das brauchte ich mal wieder - Romantik lässt sich schlecht alleine herstellen. Anschließend haben wir uns mit Robert, Fabis Freund aus Berlin, und seiner Freundin getroffen. Mit ihnen sind wir durch ein paar Bars getingelt - ach übrigens Maria, das wollte ich speziell dir noch an dem Abend schreiben, aber ich habe ja kein Internet in Deutschland und irgendwie kommen meine SMS nicht bei dir an: Wir waren im Jack's und ich habe dir zu Ehren und um alte Zeiten willen, einen Butterscotch bestellt und er war köstlich :-)


Gestern ging es dann auch schon wieder zurück in meine neue Heimat. Aber nicht ohne drei Packungen meiner Lieblingssalami, meiner Bärchenwurst und einem großen Pott Zaziki. Das habe ich übrigens heute direkt aufgemacht und bei einem Glas Wein genossen - eine super Belohnung nach einem langen Tag in der Uni.


Jetzt lege ich mich in mein Bettchen und gucke mir Gossip Girl an - ja, ich weiß ich bin ganz schön spät dran damit anzufangen, aber irgendwann musste es ja sein. Sex and the City steht auch schon auf meiner Liste. Ich muss ja auch mal mitreden können ;-) Vor dem Schlafengehen werde ich noch eine Runde niederländische Vokabeln lernen und mich dann von den Geräuschen der Kirmes, die gerade in Enschede stattfindet, in den Schlaf wiegen lassen.

Bis dann,


Donnerstag, 9. Oktober 2014

Erste Stunde im Niederländisch-Kurs


Goedemorgen allemaal en welkom in de cursus Nederlands.

Mein Tag hat heute schon echt holländisch angefangen - zumindest glaube ich das. Ich habe gestern im Supermarkt einen Brotaufstrich gefunden, der "Speculoos" heißt. Der hat mich soo angelächelt, dass ich ihn gleich mitgenommen habe. Heute morgen habe ich ihn probiert und ich muss sagen, es schmeckt wirklich wie ein Keks (ein Spekulatius) auf Brot. Schön cremig und nicht ganz zu süß - etwas weihnachtliches hat das Ganze auch. Ich weiß nur nicht so wirklich, ob das was typisch holländisches ist. Aber das kriege ich sicherlich noch raus.

Als ich heute so über dem Campus spaziert bin, ist mir aufgefallen, dass sich viele Blätter schon gefärbt haben. Ich liebe den Herbst. Alles wird bunter und die Luft ist einfach zum Genießen schön. Natürlich kein der niederländische Herbst nicht mit dem Indian Summer in Vermont mithalten. aber ein paar schöne Bilder konnte ich trotzdem machen.


Soooo und jetzt komme ich zum Highlight meines Tages: Erste Stunde des niederländisch Kurses. Irgendwie war es komisch. Es ist schon so lange her, dass ich eine neue Sprache gelernt habe und ich kann mich auch gar nicht mehr so richtig erinnern wie das war. Na ja... unserer Lehrerin ist wirklich nett und versucht uns alles zu erklären und spricht so viel niederländisch wie geht. Natürlich erklärt sie uns zwischendurch auch etwas auf englisch - und das ist manchmal auch besser so - aber das wird sie wohl mehr der Zeit auch ganz einstellen. Heute haben wir gelernt, wie wir uns vorstellen (zich voorstellen). Also Name, Vorname - Nachname, woher man kommt, wo man wohnt, welche Sprache man dort spricht. Personalpronomen und die Konjunktion von Verben haben wir auch schon "gelernt". Außerdem haben wir die Zahlen durchgesprochen. Am schwersten fiel mir die Zahl 1986.... ein Zungenbrecher mit Hustanfall... aber naja, das mit dem "G"-Geräusch bekomme ich schon irgendwie hin. Bis nächste Woche sollen wir die Vokabeln vom ersten Kapitel lernen und ein paar Aufgaben lösen. Bemerkenswert war auch, dass unsere Lehrerin immer "mooi" gesagt hat, wenn jemand etwas richtig ausgesprochen hat. Das fand ich sehr schön - direkt rein in die niederländische Kultur :-)


Heutige Lieblingswörter: Engelsman/ Engelse (Engländer/Engländerin)

Morgen geht es nach Hannover und ich sehe endlich endlich endlich meinen Fabi wieder!! Wir haben uns das letzte Mal Mitte August gesehen - ich freue mich schon soooooo sehr :-)


Ich wünsch euch also schon mal ein wunderbares Wochenende und bis die Tage,

Fabrikverkauf bei Hunkemöller



Hallöchen meine Lieben,

ich wollte euch nur kurz von meinem Tag erzählen. Was für eine Überraschung: Ich war mal wieder in der Bibliothek - so wie gefühlt jeden Tag in letzter Zeit. Aber Zuhause bekomme ich auch wirklich nichts getan und ich nun etwas mehr für die Uni machen muss, bleibt die Zeit in der Bibliothek eben nicht aus. Na auf jeden Fall ist mir aufgefallen, dass ich morgens ohne Probleme, ohne große Anstrengung mit dem Fahrrad zur Uni fahre - aber auf dem Rückweg muss ich mich sooo anstrengen. Ich komme echt fix und fertig zu Hause an und versteh die Welt nicht mehr. Ich habe drei Theorien (denn so etwas lernt man ja jetzt an der Uni - Theorien entwickeln):

1. Der Weg zur Uni ist abschüssig und deswegen fällt es mir auf dem Hinweg so leicht und auf dem Rückweg muss ich bergauf fahren

2. Es gibt einfach zu viel Gegenwind

3. Ich habe morgens mehr Energie und deswegen fällt mir das Radeln leichter. Wenn ich von der Uni komme, habe ich hunger und bin völlig erschöpft.

Egal was es von den drei Theorien (oder eben doch etwas ganz anderes) ist, es ist echt nicht schön! Ich würde auch gerne so leicht und beschwinglich nach Hause fahren und nicht völlig ausgepowert nach meinem Haustürschlüssel suchen müssen.

Als kleine Belohnung für das viele Lernen bin ich heute noch zum Fabrikverkauf von Hunkemöller gefahren (mit dem Auto wohlgemerkt). Annabel hat mir davon erzählt und bei € 2,50 pro Schlüpper konnte ich nicht nein sagen und habe meine pinke Einkaufstasche mit reichlich Spitze und Farbe gefüllt. Zwei Schlafanzugsoberteile haben es auch noch in den Beutel geschafft. Etwas schade war, dass es keine Umkleiden gab. So konnte man die vielen BHs gar nicht anprobieren - was bei mir auf jeden Fall nötig gewesen wäre. Deswegen gab es für mich auch nur Schlüppis. Gut organisiert war das ganze schon und "relativ" aufgeräumt auch - da sieht mancher Primark schlimmer aus ;-)



Morgen fängt mein Holländisch-Kurs an. Ich bin schon sehr gespannt, wie das wird - oder wie die Holländer sagen: Ik ben benieuwd! Das wird bestimmt lustig - und nicht nur weil ich bei dieser süßen Sprache immer kichern muss.

Bis die Tage,


Sonntag, 5. Oktober 2014

Köstliches Essen aus Nigeria und Indien



Hallöchen,

dieser grauer Sonntagvormittag hält mich im Bett fest. So ein Wetter ist doch dafür gemacht, Filme zu schauen und dich in deine Kuscheldecke einzuwickeln. Na, aber eigentlich sollte ich was für meine Premasterarbeit machen. Und für meine Prüfungen (die nicht mal mehr drei Wochen weg sind) sollte ich auch schon mal anfangen zu lernen - na ja also nicht lernen, aber zumindest zusammenzuschreiben, damit ich das dann auswendig lernen kann. 

Freitagmittag wurde ich zum Mittagessen bei Tumise eingeladen. Es gab traditionelles Essen aus Nigeria: Reis und rote Bohnen mit Hähnchen in einer scharfen Tomatensoße. Sehr lecker! Interessant war auch, dass in der Soße Ingwer war. Meine Lippen haben zwar nach dem Essen gebrannt, aber es war wirklich lecker - und Tumise hat mir gesagt, dass er die Soße nur sehr mild gewürzt hat :-) Tja, meine deutschen Geschmacksknospen sind Chilli halt nicht gewöhnt.



Nach einer weiteren Vorlesung war ich mal wieder in der Bibliothek und eine Studentin hat mich gefragt, ob ich nicht ihre Umfrage ausfülle - zur Belohnung gab es einen leckeren Rooibuschtee mit Honig UND einen Keks dazu, der nach Weihnachten geschmeckt hat. Das nenne ich mal einen Motivationsschub. 


Wieder Zuhause gab es eine weitere Überraschung :-) Das Geburtstagspaket von meinem Schatz ist angekommen - viele Süßigkeiten und genau das, was ich mir gewünscht habe: Yogablocks und ein Yogagurt passend zu meiner Matte :-) Da ich ja jetzt wieder jeden Tag Yoga mache, freue ich mich schon auf den Einsatz dieser Schönlinge. Danke Fabi :-* 


Samstag wurde ich schon wieder zum Essen eingeladen - dieses mal gab es indisch in Deutschland. Anna und ihr Freund Philipp haben für mich gekocht. Sie haben eine tolle Wohnung, nur wäre der 45-minütige Weg zur Uni für mich zu weit. Aber das muss ja jeder selbst wissen und da wir ja nur drei mal die Woche hin müssen, ist es ja nicht ganz so dramatisch. Aber zurück zum Essen: Es gab Reis mit Hähnchencurry und Gemüse UND es gab Zaziki!! Ich liebe Knoblauch und ich liebe Zaziki noch viel mehr. Zum Nachtisch hat Anna Vanille Vla karamellisiert - wie bei einer Crème Brûlée. Anschließend sind wir ins Kino in Rheine gegangen. Es war einfach nichts los - an einem Samstagabend. Das war echt merkwürdig. Wir haben den französischen Film "Monsieur Claude und seine Töchter" geschaut. Es war ganz lustig. Typisch französischer Humor, der die Klischees von den verschiedenen Nationen bedient hat. Ein zweites Mal muss ich ihn aber nicht sehen. Nett, aber nicht herausragend. Nach dem Film bin ich noch kurz mit zu Anna und Philipp gegangen. Dort gab es leckeren Tee und ein paar Runden "Black Stories". Das war lustig Die beiden sind ziemlich kreativ beim Ausdenken von Theorien, da war es schwierig mitzuhalten. Aber es war schön, das Spiel mal wieder zu spielen. Habe es schon lange nicht mehr gespielt, da es zu zweit nicht so wirklich Spaß macht und nur wenige Leute das Spiel überhaupt mögen.


So... jetzt setze ich mich aber mal wieder an Unikram. Mein Bett hat mich genug abgelenkt. Das Wetter ist zwar immer noch nicht besser, aber ich kann mich ja auch mit einem köstlichen Tee motivieren.

Bis die Tage,

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Holländer und ihre Eigenarten Teil 1


Hey meine Lieben,

heute gibt es mal ein kleines Update über den GROßEN Kulturschock, den ich hier erlebe... der wurde mir ja quasi versprochen... oder eher angedroht. Naja, ich muss sagen, bisher bin ich weder schockiert noch denke ich, dass ich neu-kultiviert wurde ;-) Jedoch sind mir schon ein paar Punkte aufgefallen, die die Holländer auszeichnet und zu einem süßen Völkchen machen.

1. FAHRRÄDER!!!
Ja, das ist nun wirklich nichts Neues. Das ist wohl auch eins der vielen Dinge, die jedes Kind weiß: In Holland fährt nun mal jeder mit dem Fahrrad. Und auf dem Campus wird einem das auch noch mal deutlicher. Leider habe ich noch kein Foto von dem ganzen "Ausmaß" gemacht, aber oben seht ihr ja schon ein kleines Stückchen. Den Fahrrädern nach zu urteilen, müssten die Gebäude vor Studenten nur platzen. Es ist unglaublich wie viele Räder hier stehen. Ein Tipp, den ich schon in der ersten Woche bekommen habe:"Dein Schloss muss nicht das sicherste auf dem Markt sein, ABER es muss sicherer aussehen, als das deines Nachbarn." - und genau danach sollte man sich wohl auch seinen Stellplatz aussuchen.

2. DREI KÜSSCHEN

Zur Begrüßung gibt man sich hier drei Küsschen - rechts, links, rechts! Bei meinen ersten Begegnungen kam es dadurch zu peinlichen Momenten... Aus Deutschland bin ich es noch gewöhnt ein Küsschen zu geben. Wenn der Gegenüber dich dann noch einmal zu sich zieht, denkst du dir: "Ach, hier macht man es wohl auf beiden Seiten - das kenne ich auch noch." -- ABER nein, dein Gegenüber ist danach immer noch nicht zufrieden. Du willst schon fast wieder gehen, doch du wirst noch ein weiteres Mal herangezogen. Wie gesagt, bei den ersten Begrüßungen fand ich das etwas befremdlich. Vor allem weil ich nicht wusste, ob es nun eine persönliche Vorliebe der Person war oder ob das nun mal alle hier so machen. Wenn man so etwas weiß, sind die Begrüßungen bei weitem angenehmer und ich habe mich auch schon fast an die vielen Küsschen gewöhnt.



3. SAGS MIR INS GESICHT

In Holland redet man nicht lange um den Brei herum. Daran musste ich mich auch erst mal gewöhnen. Gerade einer meiner Professoren ist mir aufgefallen. Eigentlich fand ich ihn sehr sympathisch, bis er irgendwas über die Prüfung gesagt hat (ich weiß leider nicht mehr was es genau war). Aber ich weiß noch, dass ich danach gedacht habe: "Mensch, der ist aber echt kacke! So direkt hätte das kein deutscher Professor gesagt". Nun ja, wenn man sich dann aber vor Augen hält, dass die Holländer das gar nicht böse meinen, sondern einfach ehrlich sind, ist die Stimmung auch direkt wieder viel besser.

4. LEKKER, LEUK, MOOI EN GEZELLIG

Diese vier Wörter hört man hier an jeder Ecke. Lekker, leuk und mooi benutzen die Holländer um zu sagen, dass etwas toll war. Essen kann zum Beispiel lekker sein. Eine Party auf jeden Fall leuk und mooi ist glaub ich vielleicht eher etwas, was man für Menschen benutzt... da bin ich mir aber noch nicht ganz sicher. Wenn eine Party oder eine nette Runde bei Freunden toll war, dann nennen das die Holländer gezellig. Es kommt unserem "gesellig" schon sehr nah, im englischen gibt es erstaunlicherweise keine richtige Übersetzung dafür.

5. GEBURTSTAG

Hier in den Niederlanden gratuliert man auch den Leuten, die nur mit dem Geburtstagskind verwandt sind. Wenn zum Beispiel mein Vater Geburtstag hat, würden meine Freunde mir dazu gratulieren. Das ist hier total normal - auch wenn das wohl nur unter Freunden gemacht wird. Merkwürdig und doch interessant fand ich diese Eigenart schon.


So, das wars erst mal mit meinen Eindrücken. Ich schätze, dass in den kommenden 1 1/2 Jahren noch einige Beobachtungen dazu kommen. Also seid gespannt ... Ich bin jedenfalls benieuwd!


Bis die Tage,